Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [3179]

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Kalt, windig. Aufgebotsfeier. Heute ziehen die Schützen und Decreter-Grenadiere zur Kirchenfeier in Parade auf. Ich war immer beim Grafen und ging nach 12 h mit Schikh herum, sahen die Corps abziehen. Therese war bei Lavotta, erkältete sich und ich fand sie mit Kopfweh auf dem Sopha. Nach Tisch legte sie sich. Mittags allein. Ich arbeitete nach Tisch, es kam Nina und Fanny Mansfeld (?) Ich nahm mir ein Billett zur heutigen Redoute zum Wohltätigkeitsfonde, wozu die Kaiserin 200 Gewinste gab. Heute erhielt die Goldmann die Nachricht vom Tode ihres Vaters, speiste bei Hocheder und fuhr mit ihr in den Prater. Nach 6 h ging ich aus, später ins Burgtheater „Dorfbarbier“ und Terzett „Eigensinnige“. Nach der Oper ging ich schon um 8 h auf die Redoute und fand bei 100 Personen im Saale. Es wurde bald unmenschlich voll. Bei 8000 Billette wurden ausgegeben und 16.959 fl. eingenommen. Ich fand bald Compagnie, plauderte und ging mit Czermak, Dirnbacher herum, soupierte mit Stegmayer und sah eine Zeitlang der Ziehung zu. Gewann nichts und ging um 2 h ganz durchnässt nach Hause.
Band 05 (V.), Seite 122r
17.04.1806
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