Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [3161]

3161
1806
3
30
Palmsonntag, kalt, windig, noch befinde ich mich nicht wohl. Unsere Billetts für die Sozietäts-Akademie schickten wir an Kridl. Heute wird das patriotische Gedicht von Geramb mit Musik von Salieri gegeben. Früh schrieb ich an Engel und Kárner, schloss ihm das Inschlitt-Dekret ein und das gestrichene Gelegenheitsstück bei. Perinet kam, ich ging in Compagnie herum, hatte Verdruss, Ärger, bestimmte mich von allem loszureissen und nach überstandenem Sturm wieder ruhig zu leben. Mittags allein. Lissl kam und brachte mir ein Decret an Grafen, dem ich nach Tische schrieb. Meinem Bruder machte ich eine Bittschrift an den Fürsten Paul. Therese ist etwas besser, aber ich befinde mich noch nicht wohl, ich kann sagen, schlimmer noch wie gestern. Ich ließ Freund Eckhart rufen. Nach Mittag kamen Nina und Goldmann nach Haus. Es ist so ein düsterer Tag, so unangenehm mein Befinden ist, welches meinen Unmut noch vermehrt. Ich opfere mich für andere Menschen und habe gar keinen Dank. Um 4 h fuhr ich mit Therese und Goldmann in den Prater, Garten der Holzmeister und zu Reimann wegen Theresens Spiegel, der prächtig und bis zum Einrahmen fertig ist. Im Nachhause fahren begegnete ich Ringer mit Pölt, nahm sie zu mir, plauderte. Perinet kam auch, später Eckhart, der mir Pulver und Graswurzel-Extrakt verschrieb. So blieb ich den Abend zu Haus. Goldmann war mit uns. Um 10 h kam Mayer, der da schlief und erzählte, dass die Akademie äußerst missfiel. Im Bett hatte ich wieder Alteration.
Band 05 (V.), Seite 119r
30.03.1806
Copyright © 2025 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b