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Heiter. Schon um 6 h kam der Wachter Hiesel von Eisenstadt und bat mich in Engels Namen, zwei Husaren-Trompeten zu kaufen. Ich gab ihm für Kárner die Rollen im 2. Akt mit. Früh zum Grafen Louis, dann mit Therese zu Brandmayer, und mit ihr zu den Handwerkern, auch zu Kutschersfeld in die Kaserne. Szuly schrieb mir, dass sein Bruder tot sei und in Eisenstadt noch immer große Sterblichkeit herrsche. Indessen war Schmidt bei mir, fand Perinet, der Dummrian machte eine Menge Änderungen, verschlimmerte das Stück. Ich war froh, dass er mich nicht traf, ich hätte ihm die Eseleien nicht geduldet. Zwei Stunden war ich vergebens beim Magistrat, Heiss bestellte mich nach Tische wieder. Heute ist bei Weidmann Leseprobe. Mittags allein, nach Tisch kam Perinet und Frau wegen Geld. Ich wurde toll und gab ihm nichts. Später zu Heiss, Magistrat und Tapetenmacher. Im Kärntnertor-Theater letztes Theater, „Singspiel am Fenster“ und „Paul und Rosette“. Dirnbacher brachte heute die Platte und 300 Billetts, sie sind ungemein schön. Perinet kam nach der Probe wieder, sagte, Schmidt sei nicht geblieben, nur einige Großtaten ausgeübt, dann marschiert. Er quält mich ohne Unterlass, bis ich ihm 5 fl. gab. Bei Heiss erhielt ich wegen Inschlitt ein Decret, ging ins Ministerialbureau zum Lissl, fand ihn leider nicht. Abends an die Wien zum „Färber“, fand Compagnie zum Hereingehen, und ging ins Kärntnertor-Theater, aber bald nach Haus. Therese und mir ist gar nicht wohl. Sie war bei Oeppinger, ließ sich verschreiben und ging ins Bett. Ich fühle mich so matt, habe Mangel an Esslust, täglich abends Alterationen und Schweiß.
Band 05 (V.), Seite 119r
29.03.1806
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