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Heiter. Therese hatte Probe vom „Opferfest“, ich war beim Grafen. Mittags allein, unterm Essen kam Maurer von Eisenstadt, wir plauderten wegen der Geschichten von Eisenstadt, von Schmidts und Hummels Verdruss über das Gelegenheitsstück, dass sie sich über mich ärgern, und zwar ganz unschuldig, da ich ohne Kárners Ersuchen keinen Schritt gemacht hätte. Ich ging mit ihm wegen der Dekoration zu den „Savoyarden" ins Magazin des Kärntnertor-Theaters und nachher ins Laboratorium an der Wien, wo wir Gail, Sacchetti und Czermak trafen, mit welchem Maurer seine Hinabkunft richtig machte und täglich 4 fl. accordierte. Sie malten eben an der Dekoration zur „Samniterhochzeit". Ich erwartete nach Mittag Perinet und ging abends ins Burgtheater „Verlorenes Kind“ und „Organe des Gehirns“. Ich blieb der Compagnie wegen und plauderte mit Haradauer (?) Heute sprach ich die Dichtler. Beide Slowaken kamen heute wieder und sagten, ich hätte ihnen gestern 5 fl. zuviel gezahlt, die brächten sie zurück. Mich rührte diese Ehrlichkeit und ich kaufte ihnen wieder 30 Ellen feine Leinwand ab. Anfangs war ich auch in „Faniska“, die erst um 7 h begann, weil die Fier warten ließ. Bei Riedl soupierte ich und saß ganz allein. Den Perinet traf ich im Burgtheater, und machte ihm wegen Umlauf die Hölle heiß, da er den Fischer vorschlug. Koch erhielt auf der Bühne von der Lefèvre eine Dose mit der Schädellehre (?), recht artig gemacht. Therese hatte abends die Töpfer Mutter bei sich.
Band 05 (V.), Seite 117v
12.03.1806
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