Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [311]

311
1798
6
14
Um 5 h stand ich auf und arbeitete, dann ritten v. Kárner, Kutschersfeld, Sohn und ich in den Prater und Augarten zur Musik. Therese, das treffliche Mädchen, war ganz der Gegenstand meiner Gedanken, meiner Beschäftigung. Im Augarten sprach ich mit vielen Bekannten, auch mit den Siccardischen Mädchen. Hofstatuarius Müller besuchte Kutschersfeld, wir unterhielten uns eine Stunde recht angenehm. Nachher schrieb ich Therese über da so ganz unerträgliche Betragen ihrer Mutter und schickte ihr von Eisenstadt erhaltene Kirschen. Mittags aß ich bei der Frau Nannerl. Nach Tisch arbeitete ich noch bis 5 h; nachher besuchte ich Therese. Sie antwortete mir auf meinen Brief und bat mich, etwas gelinder zu schreiben, welches sie der Mutter vorlesen wird; welches ich ihr auch versprach. Die Mutter war ziemlich erträglich und lud mich morgen zum Mittagsmahl ein. Therese fuhr in „Pirro“, Nina, Agnes und ich gingen in die „Silberne Hochzeit“. Nach dem Theater begleitete ich sie nach Hause und ging gleich ins Bett.
Band 01 (I.), Seite 42r
14.06.1798
Copyright © 2024 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b