Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [3108]

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Neblig, kotig. Früh arbeitete ich zu Haus, schrieb wegen Mehl und Schmalz an Balassa und Gittig, ging in des Grafen Haus. Heute ist im Kärntnertor-Theater „Wandernde Komödie“ und „Tanzsucht“, und an der Wien zum 2. Mal „Sargines“ von Paër. Mittags arbeitete ich, expedierte den Jäger von Nagy Magyar Ignaz Barlisch und erhielt einen Besuch vom Sekretär Czermak, der mir zeigte, dass des Institutsmitglieds Franz Kammerschmidt Taufschein verfälscht sei. Vor 4 h starb der Hausherr Joseph v. Benkó an der Wassersucht. Er war im 63. Jahr, war ein großer Trinker und liebte Zucht und Ordnung. Meiner Mutter schrieb ich auch und dankte der Nany für die schöne Arbeit. Heute wurde beim Deym der Friedenstraktat von Preßburg verkauft, und zwar für 18 x. Abends ins Kärntnertor-Theater. Im Theater plauderte ich mit Wisenfeld und Tandlers gutem Freund. Beide versicherten mich, dass gestern „Sargines“ kein Glück machte, woran zum Teil die Besetzung schuld sei, und dass nichts verwendet wurde.
Band 05 (V.), Seite 114r
05.02.1806
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