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Heiter. Vormittag bei Keglevich und Grafen, später bei Rohrweck. Vor Tische kam Hampel, dem ich einen zweiten Brief von Csekonics aus Nancy gab, welchen ich erhielt, und den eben erhaltenen lamentablen Brief von Mayer aus Brünn vorlas. Eckhart war unser Gast. Nach Mittag arbeitete ich, ging zum Grafen, zum Schikh in die Linzer Zeugfabrik. Mit Schikh plauderte ich von der Unterbringung des jungen Spina, der ein sehr viver Bursche ist und hier Philosophie studieren wird. Ich versprach ihm, mit meiner Tante Hitzinger zu reden, welches auch geschah. Therese war bei ihr, und sie versprach, ihn für 340 fl. für Kost und Quartier samt Heizung und Frühstück zu nehmen. Am Abend ins Kärntnertor-Theater, zum 1. Mal „L' amor non ha ritegno - Die Liebe lässt sich nicht zwingen“, Oper in 2 Akten von Mayr, mit Campi und klein Brizzi. In der Oper, die ganz durchfiel und worin die Campi als Jägerin famos pompös aussah, applaudierte ich im 1. Akt mit Kapellmeister Müller. Im 2. Akt war ich auf dem Theater, plauderte mit den Mädchen und hörte die Oper da auszischen. Therese unterhielt sich bei der Schreibers.
Band 05 (V.), Seite 113r
29.01.1806
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