Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [310]

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1798
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Um 8 h stand ich auf. Tonerl frühstückte mit Charles bei mir; dann arbeitete ich bis 2 h mittags und beförderte meine Rechnung für Mai. Therese hätte ich mir gestern zu der Musik gewunschen, es würde mich außerordentlich gefreut haben, sie bei mir zu haben. Mittags aßen v. Kárner und ich beim Stallmeister, waren munter und tischelten bis 5 h. Kutschersfeld und ich gingen in die Stadt, ich zum Klimbke, von da zu Therese, welche sich zur „Molinara“ anzog. Sie war über mein langes Ausbleiben böse; dann betrug sich die Mutter wieder unausstehlich. Sie spähte und horchte nach jeder Miene, jedem Laut und machte sich mir ganz verächtlich. Von Therese weg begegnete ich v. Genzinger (?), mit diesem fuhr ich ins Wiedner Theater zum „Labyrinth“, wo ich mit Kutschersfeld in der Loge war. Später schlich ich noch auf dem Parterre herum, kam mit Weidmann und Lippert zusammen, schwätzte und ging mit ihnen in die Stadt und gleich nach Hause. Heute kam von Eisenstadt ein chinesisches Feuerwerk an.
Band 01 (I.), Seite 41v
13.06.1798
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