Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [3089]

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Neblig. Den ganzen Vormittag mit dem Grafen beschäftigt. Nachmittags mit der Gulyás und Pretsch auf die Wieden, um für die Terzaghischen für morgen Zimmer zu suchen. Ich fand eines beim Goldenen Bären. Abends ins Kärntnertor-Theater, zum ersten Mal „Singspiel an den Fenstern“, Oper in einem Akt übersetzt von Treitschke, Musik von Nicolo [sic, recte Issouard], dann „Atalante“. Die Cilli Laucher trat als Primadonna auf, ist höchst unwürdig, eine vorzustellen. Die Oper hat hübsche Musik und ist wegen der Dekoration originell. Hat nicht sehr gefallen. Dann holte ich Therese im Burgtheater ab, sie war mit Goldmann in der Loge. „Die Hagestolzen“, Eigensatz zum letzten Male als Margarethe. Sie wurde vorgerufen und sprach zum Schluss ihrer Rede: „Möchten Sie durch die Erinnerung an mich meinen Fleiß belohnen !“ Beim Herausgehen nahmen wir Abschied von ihr. Kaiser und Kaiserin erschienen in der Oper und wurden mit lautem Vivat empfangen.
Band 05 (V.), Seite 112r
17.01.1806
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