Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [3078]

3078
1806
1
6
Drei Könige, feucht. Vormittag arbeitete ich, ging wegen der Orleans (?) zu Cavriani, schrieb meinem Grafen und schlich dann meiner gewöhnlichen Promenade nach. Mittags allein, nach Mittag zu Hause. Ich habe den Schnupfen und Therese darf noch nicht ausgehen. Heute marschieren die Franzosen ab. Ich sprach mit dem Pfarrer Stadler im Lerchenfeld, er sagte mir, dass die Sterblichkeit sei sehr groß, in einer Stunde seien in den Spitälern schon 12 gestorben. Man zähle Tage, an welchen in Wien ohne Franzosen schon 60 Personen starben, meistens an Nervenfieber. Mayer von Brünn schrieb mir und Klimbke einen kläglichen Brief. Letzterer erzählte mir von der Krida von Jordan und Compagnie, id est Walcher, welche ihm viel zu schaffen gibt. Abends in die Theater, im Burgtheater „Haus zu verkaufen“ und „Vetter in Lissabon“, im Kärntnertor-Theater „Muta“ und DeCaros. Es fing abends zu regnen an und so blieb ich im Burgtheater. Ich fand wenig Compagnie, es war sehr leer und war so unglücklich, meistens zu schlafen.
Band 05 (V.), Seite 110v
06.01.1806
Copyright © 2025 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b