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Neblig, feucht, mitunter Regen. Früh zum Quarin und Braun. Heute ist im Kärntnertor-Theater zu Bertinottis Einnahme „Giulio Sabino“; ich ging zu ihr, gab ihr für 3 Billetts 20 fl. und trug sie selbst zur Terzaga. Uns besuchten die Woller mit Lisett, Polly, die Bulla, welche uns viel von ihrem Obersten Leclerc (?) erzählte. Mittags allein, nach Tische machte ich unserer Neujahrsliste, rangierte Billets. Heute sind schon 6000 Franzosen abmarschiert, sie ziehen nach Italien und zwar nach Neapel. Die Landung der Engländer und Russen macht dieses Reich verloren. Abends ins Burgtheater „Milton“ und „Tanzsucht“, dann ins Kärntnertor-Theater. Nach Mittag regnete es stark und dauerte den Abend fort. Ich ging zur Pauline und brachte ihr 2 Bouteillen Slivovitza, dann zu Fritsch. Therese war mit Goldmann und Czermak zu Hause. Dem Wilhelm gab ich alle Neujahrsbilletts fürs Theater zur Besorgung. Im Kärntnertor-Theater war ich meistens bei der Kasse, plauderte mit Huber Sohn und Baumann, im Parterre mit dem Kommissär Müller, mit dem ich auf’s Theater ging. Mit Czermak, Goldmann und Wilhelm nach Hause.
Band 05 (V.), Seite 109v
30.12.1805
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