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Heiter, gefroren. Heute war bei Braun Deliberation zwischen Jos[eph] Weigl, Treitschke und Schikaneder wegen Entlassung der italienischen Oper und des Balletts und Ausführung neuer Pläne etc. Früh schrieb ich, besuchte Starhemberg bei Cavriani, sprach lange mit ihm, er versicherte mich des nahen Friedens. War in der Theaterkasse und ging nach 11 h mit Therese, Nina, Goldmann, Barany und Tochter auf die Burgglacis, wo heute mit den Franzosen und Bürgern wegen Nichtpassieren in den Alleen Exzesse vorfielen und ein Kaufmann mit dem Bajonette durch den Arm gestossen wurde. Wir fanden einen französischen Husaren und einen vom Magistrat mit der Schärpe am Anfang der Allee, der die Leute abwehrte. Zum Stubentor gingen wir herein. Therese führte ich nach Haus und ich suchte mir Compagnie zum Speisen. Um 3 h holte ich Therese, Nina, Goldmann und die Rösler, verheiratete Haselbeck (?) ab und führte sie zum Krippenspiel auf die Landstraße. Wir unterhielten uns recht gut und hatten viel Spaß. Abends schrieb ich bis 7 h, dann ins Burgtheater „Johanna von Montfaucon“ dann ins Kärntnertor-Theater „Muta“ und „Vologesus“, ziemlich besetzt. Ich plauderte auf dem Theater und führte beide Goldmann nach Haus.
Band 05 (V.), Seite 108v
26.12.1805
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