Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [306]

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1798
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Lange schlief ich nicht so wohl wie in der verflossenen Nacht. Früh um 6 h stand ich auf und arbeitete bis ½ 3 h, dann ging ich zur Frau Nannerl speisen. Um 7 h nach einem heftigen Donnerwetter fuhr ich selbst mit den Fuchsen des Gio in die Stadt, besuchte Kárner und begleitete ihn bis zum Roten Turm. Wir sprachen über seine künftige Bestimmung, er scheint sehr viel Lust zu haben, in Preßburg Stadtrichter zu werden. Nachher ging ich zur Gassmann und fand sie allein zu Hause; beide Mädchen waren bei Schmidtmayer. Ich schwätzte ein Weilchen mit der Mutter, dann ging ich, um meine liebe Therese zu sehen, auf die Kärntnerstraße, sah sie am Fenster und grüßte sie. Später ging ich zum Brandl, mit selbem zum Steindl und um 10 h nach Hause; es war angenehm kühl. Das Patent wegen der 30 fl. Aufschlag zu Banco-Obligationen und eine noch stärkere Rekrutierung macht alle bange; noch immer fürchterliche Aussichten !
Band 01 (I.), Seite 41r
09.06.1798
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