Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [3045]

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Heiter. Therese speiste am Namenstag bei ihrer Mutter und brachte ihr Brunerle (?) und Tokajer. Die Rottruff kam, der gab sie auch Obst. Ich ging zu Stessel, sah Bulletins angeschlagen, aber noch nichts Ausführlicheres von der Austerlitzer Schlacht. Im Burgtheater ist heute nach 14 Jahren wieder „Der Ring“, Lustspiel in 5 Akten von Schröder, im Kärntnertor-Theater „Giulio Sabino“. Ehlers ließ ich in die Probe von „Ciffra (?)“ sagen, er soll mit mir speisen. Wir gingen in die Ungarische Krone speisen, dann nach Haus, expedierte an den Grafen, ging herum, abends ins Burgtheater. Nebst der Wiener Zeitung erschien heute die 9. besondere Beilage als unsere Retirade über den Tagliamento und die Besetzung von Görz am 15. November. Noch nichts Bestimmtes von Austerlitz; dies macht mich denken, doch will ich nicht voreilig sein. Der „Ring“ erbaute mich nicht sehr. Er war nur mittelmäßig studiert und selbst in der Garderobe manches vernachlässigt und unrichtig. Nach dem 4. Akt ging ich ins Kärntnertor-Theater und kam eben zum Schluss. In beiden Theatern war es heute ziemlich unerträglich voll. Therese holte ich bei ihrer Mutter ab.
Band 05 (V.), Seite 103v
04.12.1805
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