Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [304]

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Um 6 h stand ich auf, um 8 h ging ich in die Stadt, zum Grafen, dann zu Kárner, welcher vor ein paar Stunden aus Preßburg ankam. Ich sprach mit ihm über mehrere Sachen, später sah ich den Umgang an. Mittags aß ich bei Theresen. Das fatale Betragen der Mutter stimmte mich ganz um und machte mich wider meinen Willen mürrisch. Nach Mittag wurde über Penzing nach Schönbrunn gefahren, im Garten spaziert. Suchten den Reyher (?) auf, welcher ein Weilchen bei uns blieb. Therese, Nina und ich gingen in das Gloriett auf dem Berg, ließen uns in dem Spiegelkabinett bis auf die Terrasse aufziehen, welches uns eine herrliche Aussicht gewährte. Wir sahen alles, uns nach allen Gegenden um, eine herrliche, reizende Aussicht. Bei unserer Rückkunft machte die Mutter scheele Gesichter, lärmte und keifte, und verbitterte uns auch diese kleine Unterhaltung. Abends soupierten wir in Hietzing gebratene und gebackene Hähnel und wurden wieder froh. Um ¾ auf 10 h kamen wir zu Hause.
Band 01 (I.), Seite 41r
07.06.1798
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