Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [3013]

3013
1805
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Heiter, aber kalt. Früh fuhr ich mit Therese nach Meidling, um von Ehrenfeld (?) die Schafe zu übernehmen, dann zu Keglevich, der von Preßburg kam. Therese war bei ihrer Mutter zu Besuch, bei ihr war Koch und passierte mit ihr die Rolle der Palma. Mittags allein, nach Tische arbeitete ich, ging zu Weidmann, der mich zu sich bitten ließ, um wegen seiner Flucht nach Eisenstadt zu reden. Ich war abends im Kärntnertor-Theater „Barbarei und Größe“, dermaliges Allerseelen-Stück, suchte mir Compagnie. Arnfeld (?) ließ mich durch Eppinger (?) bitten, seine Pferde in unseren Stall stellen zu dürfen. Heute sagt man, die Franzosen wären in Böhmen eingebrochen. Die Rekrutierung wird mit grausamer Strenge betrieben, Wien muss 7500 Mann stellen; unseliger Krieg ! Ich habe Therese immer zu trösten, die Ärmste ist ganz verzagt.
Band 05 (V.), Seite 94r
02.11.1805
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