Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [3009]

3009
1805
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Neblig. Vor 7 h ließ mir Kárner sagen, er sei gestern angekommen und reise Mittag wieder ab. Beim Fürsten wird Schmuck, Silber, alles gepackt und nach Eisenstadt geführt. Ich war mit ihm den ganzen Vormittag. An den Grafen, Keglevich, Stessel und meine Mutter schickten wir Kundmachung und Nachrichten. Das Gedränge ist außerordentlich bei Tage darum. Ich war auch bei Steffinger im Bureau, ich wollte ihn mit Parz (?) von Apponyi nach Preßburg schicken, war aber schon abgereist. Mittags allein, nach Tisch zur Polly, Richart schickte uns Erdäpfel. In des Grafen Haus, zu Würth wegen Leuchtern. Auf den Straßen ist man allgemein bestürzt, alles packt und sucht sein Heil in der Flucht. An allen Ecken stehen Haufen von Menschen und lesen die Kundmachung von der Errichtung der Jäger-Kompanie etc. Abends war ich anfangs auf dem Kärntnertor-Theater „Matrose“ mit Hansing, dann im Burgtheater „Johanna von Montfaucon“, wo ich wegen Compagnie blieb. Nachher soupierte ich in Riedls Bierhaus.
Band 05 (V.), Seite 93v
29.10.1805
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