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Trübe. Weil Therese schon nach Laxenburg fährt, so gab ich ihr heute um ¼ 7 h ihr Angebinde, wozu ich die Goldmann rufte, die mit uns frühstückte. Die Schlange mit dem Armband, der Pfeil und die Medaille, alles samt Knittelversen in einem Ridikül, freuten sie, sie dankte herzlichst. Ich musste früh zum Grafen, wo ich bis 12 h war. Im Nachhause gehen auf dem Graben hörte ich von Till, die Richart sei aus Quartier und Gewölb schon ausgezogen. Dies frappierte mich, weil ich nicht glauben kann, dass die Auszahlung ohne Vormerkungs-Zurückgabe vor sich geht. Therese hatte schon mehrere Namenstagsgratulationen und gab ihrer Schwester 100 fl, die ich für die Gulyás bestimmte; dies verdross mich. Mittags mit Goldmann allein. Ich bin von Schnupfen und Katarrh gequält, aß wenig und bin sehr übel gestimmt. Therese brachte mir die Nachricht, dass ich Dienstag mit Nitschner nach Laxenburg fahren soll, welches ich auch annahm. Nach Mittag las ich, schrieb, Kren mit Frau und Jakoberl kamen, die Salierischen, Luxenberg etc. Therese sang im Burgtheater „Caliph“, dann die „Tanzlust“ von Taglioni. Dahin ging ich anfangs, dann ins Kärntnertor-Theater „Friedrich von Òsterreich“. Therese hat noch nach der Oper bei Weigl Probe von „Orpheus“. Im Kärntnertor-Theater traf ich Wuschik und Ritzin, mit der ich vom Verkauf des Gewölbes sprach, im Burgtheater Richart, sie war krank, hustete sehr. Durch Sonnleithner ließ sie mich bitten, morgen nach Mittag zu ihr zu kommen um die 600 fl. zu empfangen. Therese rangierte noch ihre Kleider und studierte eine neue Kantate auf Laxenburg.
Band 05 (V.), Seite 91v
13.10.1805
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