Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2984]

2984
1805
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Ein schöner Tag. Kaisers Namensfeier. Im Burgtheater „Friedrich von Österreich“, Schauspiel in 5 Akten, im Kärntnertor-Theater „Milton“, dann die „Tanzsucht“, Divertissement nach Gardel von Taglioni, zu dessen Debüt. Am Vormittag zum Grafen und Keglevich, Therese hatte Probe vom „Podestà di Chioggia“. Ich ging mit Stessel in den Augarten speisen, dann auf die Hauptmaut, wo ich auch dem Brandmayer ein Geschäft machte. Therese hatte den Abend die Baumann mit ihren Mädchen bei sich, ich ging ins Burgtheater. Sehr voll, ich fand gleich Compagnie, plauderte mit dem Michel, der mir die Geschichte mit dem Buben Frech erzählte, dessen Brief an seine Mutter, dass er sich erschießen wollte, seine Ertappung außer den Brücken. Dies sind unsere schönen Geister, dieser der Matador, der Herausgeber der „Theatralischen Monatsschrift“. Das Stück war sehr schlecht memoriert, voll Sentenzen, Anspielungen auf unsere Zeiten, die nicht sehr enthusiastisch aufgenommen wurden. Im Ganzen gefiel es nicht, wozu der matte Ausgang beitrug. Lange, Brockmann, selbst Ziegler memorierten schlecht.
Band 05 (V.), Seite 90v
04.10.1805
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