Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2974]

2974
1805
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Regen und wieder heiter. Früh zu Keglevich, nach Haus, in die Probe von „Milton“, Oper in 1 Akt von Spontini, von Kotzebue nach Jouy und Dieulafoy. Sehr ernsthaft. Vogel als Milton, welche Steifheit. Nachher zur Richart, die ihr Gewerbe verkaufte und anfangs Oktober schon abtreten wird. Nach Tische arbeitete ich, rechnete mit Wallishauser die Komödienbücher zusammen und zahlte. Goldmann kam, mit ihr und Therese zum Burgtor hinaus nach Gumpendorf zum Bronzearbeiter Büsser. Die Promenade unterhielt uns so gut, dass wir den Kaunitz-Garten durchstrichen, zur Linie, von da durchs Schottenfeld, am Langen Keller, am Platzl etc. vorbei nach Haus gingen. Therese blieb zu Hause. Ich begab mich dann ins Kärntnertor-Theater „Milton“ und Pas de deux von DeCaro. Ich fürchte, die Opererette gefällt nicht, wenigstens dem grösseren Teil nicht. Sie wurde schlecht gepielt und mittelmäßig gesungen; übrigens ist das Buch recht hübsch und schön geschrieben. Im Parterre suchte ich mir Compagnie, um einen Plausch zu haben. Mein Bruder, bei dem jetzt ausgeputzt wird, schläft diese Woche bei uns.
Band 05 (V.), Seite 89r
24.09.1805
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