Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2968]

2968
1805
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Schön. Früh kam Baumann zu mir. Ich schrieb und ging zu ihm ins Quartier frühstücken. Kárner hat um 10 h Probe von den „Beiden Klingsberg“, die heute gegeben werden sollen. Der Fürst äußerte sich, dass er gar nicht ins Theater ginge, wenn nicht der „Dorfbarbier“ repetiert werde. Dies beleidigte die Compagnie, sie hörten auf der Stelle zu probieren auf und erklärten, sie spielten nicht mehr, Pejácsevich an der Spitze; also auch morgen kein „Findelkind“. Mit Stessel las ich im Saal Schmidts Machwerk „Junker in der Mühle“, wozu Polzelli die Musik schrieb, ein unglückseliges Produkt. Mit Pfersmann und Baumann war ich bei der Dampfmaschine, bei den Glashäusern und oben beim Marientempel, Batterie und Steinbruch. Mit Kárner, der immer mit mir übler Laune ist, plauderte ich ganz verdrießlich. Mittags war niemand guter Laune. Nach Mittag war ich bei Stessel, saß vor dem Schloss, ging mit Kárner und Baumann in den Garten, zur Dampfmaschine, in sein Haus, dann ins Theater „Dorfbarbier“ und ein ungarisches Terzett von den Koblerischen Kindern. Zu unserem Souper setzte sich heute ungerufen alles von den Schauspielern, nur die Schmidt mit ihrem Mann luden wir. Heute kamen wir doch um ½ 12 h nach Haus. Der Kaiser reiste heute nach Wels (?) zur Armee.
Band 05 (V.), Seite 88v
18.09.1805
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