Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2967]

2967
1805
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Ein heiterer, warmer Tag. Jagd im Tiergarten auf Dänle (?). Pfersmann fuhr mit Grundmann in Kárners Equipage hinaus. Früh beim Erwachen freute ich mich schon, heute mein liebes Weib zu umarmen. Heute also der „Hosenknopf“ von Gall, dann der „Dorfbarbier“. Für Möglich und Baumann bestellte ich beim Adler-Wirt zu speisen, um sie zusammen verabreden zu machen und damit man Baumann im Schlosse nicht sehe. Ich schrieb und hatte Visite von Rosenberger und Köstler bis 10 h, dann ins Schloss zu Weidmann und Kárner. Da wurde von Hornig (?) und Hampel die Nachricht gebracht, die Pejácsevich spiele nicht, wenn nicht auch Kárner den Lieutenant Stahl in den Klingsberg spiele. Ich ging, oder wurde zum Schmidt deputiert, um dem die Rolle ab- und ihr die Rolle der Gräfin Wollwarth (?) einzureden; es geschah und gelang mir ganz. Um 12 h kam Baumann richtig, aber ganz allein; dies schmerzte mich. Therese schrieb mir aber einen lamentablen Brief. Möglich und Baumann speisten beim Adler. Nach Mittag Probe vom „Dorfbarbier“, die 2 Stunden dauerte. Von da mit Pfersmann und Baumann zu Müller ins Kaffeehaus, dann ins Theater, wo ich auch blieb. Zuerst der „Dorfbarbier“, der sehr gut ging, dann Galls Stück „Der Hosenknopf“, Lustspiel in 1 Akt, sehr schlecht. Baumann sang zum Schluss eine Dank- und Empfehlungsarie uns annonçierte aus dem Souffleurloch. Der Fürst war sehr zufrieden, und die Fürstin, die nichts wusste, sehr überrascht. Nach der Oper ging der Fürst. Mich verdross die Schmutzerei wegen Schokolade, die Kárner ebenso übel aufnahm. Um 12 h kam ich erst nach Haus.
Band 05 (V.), Seite 88r
17.09.1805
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