Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2966]

2966
1805
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Ein angenehmer Tag. Früh fuhren Hasenhut et Compagnie nach Wien. Ich schrieb und hörte vom Feuer in Wiesen, da es schon seit 4 Stunden brennt, 90 Häuser verbrannten. Um 11 h zu Kárner. Heute ist Jagd in der Lust-Remise, wohin ich Pfersmann schickte. Von da in die Kasse zu Stessel, mit ihm in den Saal, wo ich Fuchs traf und eben Probe vom „Dorfbarbier“ war. Ich passierte etwas die Rolle mit Möglich (?), ging mit Fuchs nach Haus, blieb bis 1 h, dann 1 Stunde zur Csekonics. Die Probe zum „Hausdoktor“ dauerte bis ½ 3 h, und am Ende sagte Weidmann, er kann nicht spielen, sei zu heiser und könne sich nicht verderben. Nun gab’s Konfusionen, Theater-Deputationen, Vorschläge, wobei ich Kárners Geduld in hohem Masse bewunderte. Endlich war das Resultat, Weidmann spielt den Eilmann. Nach Mittag ging ich nach Hause, Pfersmann mit, von da zu der Tillischen (?), in Stessels Garten, in die Au durch den Hofgarten, wo ich mit Anton Pölt zusammentraf und wir eine Weile über den Garten schwätzten, ins Theater. Es war eine sehr angenehme Promenade und der Abend ist göttlich schön. Im Theater unterhielt ich mich in gewöhnlicher Weise, war im Parterre, auf dem Theater, dann zum Souper. Weidmann spielte mit wenig Laune und ist sehr heiser. Wir saßen bis 12 h, mich schläferte schon sehr. Für Mittwoch sind die „Klingsberg“ bestimmt, ob und wie sie gegeben werden, wird die Produktion zeigen.
Band 05 (V.), Seite 88r
16.09.1805
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