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Regen. Früh wegen Kleidern zu Pfersmann, dann zu Weidmann, um mit ihm wegen Hasenhuts Hinabkommen zu reden. Zu Wallishauser wegen Büchern, dann auf die Maut, wo ich fast den ganzen Tag zubrachte. Mittags allein. Nach Mittag war ich auch bei Wokurka. Als ich von der Maut kam, arbeitete ich bis ½ 8 h. Therese hatte Besuch von den 2 Hahnlischen und Turnau. Ich ging ins Kärntnertor-Theater „Verleumder“. Beyer (?) war hier, ist jetzt in Prag engagiert, erste Gastrolle als Eduard Smith. Ein angenehmes, deutliches Organ, richtige Deklamation, aber fatales Hosen(?)spiel, Augenverdrehen, schlechte Sachen. Tanz- und Fechtmeister fehlen ihm vorzüglich. Er gefiel, wirklich billig, wurde vorgerufen und sprach: „Vor wenigen Augenblicken befand ich mich in der Lage, Gefühle auszudrükken, die ich nicht hatte. Jetzt befinde ich mich in der ungleich schöneren, Gefühle zu empfinden, die ich nicht ausdrücken kann“. Mir gefiel dieser Ausdruck sehr. Im 3. Stock kam ich mit Frech zusammen, den ich wegen Pasquill von der Burschen-Rolle des „Raul Crequi“ derb hernahm, ihn in Angst und Verlegenheit setzte.
Band 05 (V.), Seite 87r
10.09.1805
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