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1805
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Ein schöner, heiterer Tag. Früh um 6 h kam schon Hampel von Eisenstadt mit einem Brief von Freund Kárner, worin er mich ersucht, den Weidmann zum Spielen des Fassbinders zu bereden. Hampel frühstückte mit mir, erzählte, dass er mit Ben (?) Im Kaffeehaus wegen der Schmidt Händel hatte, dass Ben auch mit Kárner grob war und dieser ihn vom Dienst suspendierte. Ich ging früh zur Illésházy, zum Grafen, wollte Therese zum Spazierenfahren abholen, traf aber niemanden zu Haus. Therese war eben bei der Rosalie gratulieren und brachte ihr zum Angebinde das Bast-Kleid. Ich nahm Schmid (?) und Baumann mit, fuhr zur Mariahilfer Linie, am Linien -Graben bis zur Alster-Gasse, dann in die Porzellanfabrik und zum Weidmann, der mir alles akkordierte. Zu Hause schrieb ich an Kárner, Therese traf ich, die es sehr übel nahm, dass ich sie bei ihrer Mutter nicht abholte. Gab den Brief zum Portier und ging mit Stessel in den Augarten speisen. Wir unterhielten uns recht gut. Nach Mittag führte er mich zur Hernalser Linie, da warteten wir, bis Therese und Goldmann gefahren kamen, nahmen von Stessel Abschied und gingen nach Hernals zur Rivolla. Sie empfing uns sehr freundschaftlich, es war nur eine alte Frau – Margareth – da. Sie führte uns in alle Zimmer, Ställe, Terassen, Garten. Alles gefiel mir in hohem Grade. Um 7 h kam der Herr, mit dem plauderten wir bis ½ 9 h, die Margareth trieb schon immer, in die Stadt zu gehen. Wir schieden mit vielen lieben Einladungen beladen, und in voller Zufriedenheit über die angenehme Unterhaltung. Goldmann schlief bei uns.
Band 05 (V.), Seite 86r
04.09.1805
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