Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [295]

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Ein heiterer, angenehmer Morgen. Ich arbeitete aber mit viel Unruhe. Später ging ich zum Fürsten unterschreiben; dieser erhielt Besuch vom englischen Prinzen August. Mittags aß ich beim Brandl, nach Tische besuchte ich Therese. Ich fand alles so traurig, Therese weinend. Ich blieb da bis zur Theaterzeit, dann sah ich im Burgtheater „Lanassa“ und den „Comet“, eine elende Posse von Iffland. Ich sprach mit der Illéssy, worauf Therese eifersüchtig wurde und im Theater weinte. Eine traurige Situation, ich fühle noch dazu Ahnungen unserer Trennung. Gott ! warum musste ich geboren werden. Ich begleitete Therese nach Hause, begegnete Klimbke, der mich ins Bierhaus zum Seidl zog, wo beide Pauer (?) waren. Nach 11 h begleitete mich Klimbke halben Wegs, zur Aufmunterung sprachen wir vom Theater; dann ging ich gleich schlafen.
Band 01 (I.), Seite 39v
29.05.1798
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