Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2941]

2941
1805
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Letzter Tag in Baden. Kalte Winde, höchst unangenehmes Wetter für Badende, es macht auf jeden Menschen den empfindlichsten Eindruck. Therese liegt, hat Hitze, keinen Appetit. Stollhofer kam und fand sie besser, doch muss sie im Bette bleiben. Ich arbeitete, rangierte Verschiedenes, zahlte, bestellte für morgen einen Wagen, suchte Zach und Flad auf, um Abschied zu nehmen. Mittags waren Therese und Nany zu Hause, ich engagierte mich, mit ihnen zu Hause zu speisen, um mehr mit Therese zu sein. Meines Schulkameraden Schuster Einnahme, Schauspiel in 4 Akten von Kreuzer (?) „Rückkehr aus Palästina", die will ich noch besuchen. Bei Filath (?) fand ich den Bruder Bernhard und Woll[er ?] mit seiner Frau, welche eben von Wien kamen. Nany suchte die Fürstin und Effinger (?) auf. Therese schrieb an Weigl, dass sie morgen nicht singen könne, weil sie Fieber habe. Nach Mittag in Scheiners Kaffeehaus, wegen Wagen zu uns, zu Filath. Therese hatte Besuch von Pepi Widemann, die Obers brachte, wofür ihr Therese den Zwirn schenkte, den Nany schickte. Nachher kamen beide Salierischen. Ich ging mit Pepi bis außer dem Doblhoff-Garten, besuchte den Filath, eben waren die Gäste abgereist. Ins Theater, dort traf ich Zach, die Schmirerischen und Barany, die eine Spröde spielte, der ich’s entgelten ließ. Ich langweilte mich, weil ich auch unruhig und um Therese bange war. Nach dem Theater nahm ich von Bekannten Abschied, eilte nach Haus und fand Therese sehr von Kopfschmerzen gequält. Mir ist außerordentlich fatal, zudem machte mir der türkische Marsch viel Verdruss.
Band 05 (V.), Seite 84v
22.08.1805
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