Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2928]

2928
1805
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In Baden. Sehr windig und kühl. Große Promenade über die alte Schleuse, bei dem Bergwerk vorbei zu den Krainer Hütten. Therese setzte heute vom Baden aus, lud Nina ein und wir gingen zusammen mit der Sepherl nach 8 h am jenseitigen Ufer des Baches nach St. Helena zum Schleusenknecht, ins Mauthaus, tranken da Obers, ruhten eine Stunde aus. Indessen kam der Mauthner Wittmann nach Hause, es gesellte sich der Kaffeesieder als Begleiter zu uns und wir stiegen über die halb abgebrochene Schleuse, gingen an der Felsenwand zum Versuch eines Bergwerkes, welches Baron Thun unternahm, über die schönsten Wiesen. Dann wieder kletterten wir über die Felsen nahe am Bach, welches Therese sehr beschwerlich wurde, und so kamen wir nach 2 Stunden um 12 ½ h zu den zwei Kraner Hütten, welche ganz allein im Tale zwischen Felsen und Wald liegen und sich von Holzhauen ernähren. Da tranken wir Milch, ruhten und schwätzten mit der Mutter und zwei Töchtern, wovon schon eine ein liebes Mädchen hat. Nina mit der Sepherl und dem Kaffeesieder verließen uns und eilten früher nach Haus. Wir gingen über den Steg, erstiegen den Burgstall-Berg und kamen um ½ 3 h erst nach Baden. Wir waren beide sehr müd. Ich eilte zum Hirschen essen, ging zum Grafen. Abends ins Theater „Des grauen Mannes 2. Teil", langweilig, Schuster als grauer Mann gefiel mir. Im Theater sprach ich den Grafen. Therese begleitete ihre Mutter, welche sie über den Steg kommen sah, nach Haus und unterhielt sich den Abend eine Weile mit den Juden.
Band 05 (V.), Seite 82r
09.08.1805
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