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1805
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Ankunft in Wien. Warm. Mit Drohungen gegen den Kutscher kamen wir nach 6 h von Wilfersdorf weg, nach Gaunersdorf; hier gab der Kerl wieder Heu. Dupré, Franzl und ich gingen von da über Kollendorf bis auf den Berg Hohenleithen. Da ruhten wir aus, plauderten mit dem Wachtmeister, unter dessen Kommando 10 Mann die Straßensicherheit herstellen, dann weiter nach Wolkersdorf, hier wurde gespeist. Um 5 h kamen wir am Spitz an. Im Wirtshausgarten erwarteten uns die Weidmann, Frankstein, Doppler (?) und ihre Schwester Lori. Ich grüßte sie, fuhr aber gleich an den Tabor, ließ visitieren, dann bei Weidmann abpacken und nach Haus. Therese, schon zur „Pamela“ angezogen, empfing mich, wurde aber gleich ins Kärntnertor-Theater abgeholt. Wir konnten wenig sprechen. Ich ging ihr mir der Großbauer Jeanette nach, welche sie bei sich behält. Da aber Cherubini im Burgtheater zum zweiten Mal die „Deux journées" dirigierte, so begab ich mich dahin. Es war nicht voll, auch wurde ich außer einer Veränderung im Tempo der Ouvertüre und Romanze nichts gewahr, was seine Anwesenheit vermuten ließe. Cherubini wurde mit viel Lärm empfangen und beinahe die meisten Musikstücke beklatscht. Am Ende erschien er auf der Bühne. Ich schwätzte meistens mit Michel. Später wieder ins Kärntnertor-Theater „Gleiches mit Gleichem“, war auf dem Theater und begleitete die Großbauer nach Hause.
Band 05 (V.), Seite 80v
31.07.1805
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