Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2917]

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1805
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Letzter Tag in Brünn. Früh wurde gepackt. Von Therese erhielt ich einen Brief, worin sie mir wieder die Fatalität mit dem Badener Quartier schreibt. Zeltner besuchte uns, mit ihm und Franz zu Krieghammer. Die Kathi ging mit uns zu ihrem Vater ins Gubernialgebäude, wo man uns den ständischen Saal zeigte, der mit Fahnen und dem Pflug von Joseph auf einem marmornen Postament geziert ist. Von da zur Hebenstreit ins Kaffeehaus, spielte einige Partien Billard, dann zum Essen. Es ging traurig zu, die Mayer lag. Nach Mittag in unser Zimmer, ich schrieb. Juden bestürmten uns, ihnen Leinwand abzukaufen, sie boten mir das Stück für 117 fl., ich bot ihnen 50 fl. und musste sie haben. Zugleich spendete ich meine Geschenke an die Köchin Blethi (?) und die böhmische Magd aus. Mit Moreau ins Kaffeehaus, abends ins Theater „Reise nach der Stadt“, Lustspiel in 5 Akten von Iffland, Weidmann als alter Carl, letzte Gastrolle. Im Theater beurlaubte ich mich von allen und brachte wieder mit Kleinheinz und Umlauf eine Aussöhnung zustande. Er gab mir für Therese eine Arie aus „Aline“. Bei Mayer war großes Abschiedssouper, wobei beide Moreau, Fetz, Kleinheinz und der Inspektor von Eichhorn waren. Die Mayer lag im Bette. Wir nahmen von allen Abschied und kamen erst gegen 2 h ins Bett.
Band 05 (V.), Seite 80v
29.07.1805
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