Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2913]

2913
1805
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Trübe. Früh schrieb ich, Zeltner (?) besuchte uns, wir schlichen herum. Heute ist „Menschenhass und Reue“, Weidmann als Bittermann. Franzl, Zeltner und ich gingen nach Altbrünn, die Kirche zu sehen. Es fing zu regnen an, wir besahen im Regen den Mittrowskyschen Garten, worin Lacys Denkmal, dann mit Zeltner einen Augenblick zur Delalena und zum Speisen. Nach Mittag zu Hollischek, wo Canons probiert wurden, die abends beim Bischof Schrattenbach gesungen werden. Zu Kleinheinz, mit ihm zur Horetzky, die Nepomucena schlug eine Sonate von Beethoven sehr fertig. Einen Augenblick zur Umlauf und ins Theater. Es war mehr voll, er nahm 100 fl. ein. Ich war teils im Parterre, teils in der Garderobe, suchte überall Compagnie zum Plausch, fand nirgends welche; am meisten schwätzte ich mit der Wenim (?). Im Theater waren Krieghammer, Kathi und Hauptmann Ottenfeld. Sie wagte es kaum, mich anzusehen. Dies verdross mich und ich näherte mich ihr gar nicht mehr. Beim Souper, als ich der Sanenz ein Kompliment über ihr Spiel machte – sie spielte wirklich brav – nahm sie es für Spott und beleidigte mich. Es waren Musiken die ganze Nacht, selbst wir wurden beehrt.
Band 05 (V.), Seite 79v
25.07.1805
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