Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2909]

2909
1805
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Sehr warm. Früh endete ich Theresens Brief, in welchen auch Weidmann und Sohn einige Zeilen schrieben, Zeltner kam, auch Haselbeck, mit letzterem gingen Franzl und ich zum Neuen Tor hinaus, zum Fröhlichen Tor herein in die Thomas-, dann in die Jakobskirche, hier hörten wir den Holleschek singen. Gingen auf den Chor, begegneten Kleinheinz, mit ihm in die galante Messe in die Minoritenkirche, da sprachen wir die Krieghammer Kathi. Dann zu Kleinheinz ins Quartier und um 1 h zum Speisen, Moreau als Inspizient speist da. Um 4 h zu Krieghammer; er, die Frau und Kathi wollten mit mir in den Augarten gehen. Im letzten Augenblick kam Ottenfeld und die Frau blieb zu Haus. Dies war nicht artig; indessen gingen Krieghammer, Kathi und ich. Er zeigte mir im Hinausgehen die Spuren und Werke der Zerstörung des Wolkenbruchs. Es waren wenig galante Menschen da. Franzl fuhr mit Zeltner, Umlauf und Beraldi in die Karthause. Abends in die „Aline“, es war nicht voll. Ich war wie gestern in den Parterres und auf dem Theater. Die Oper wurde gut gegeben, die letzte Dekoration war sehr brillant. Auf dem Theater betrug sich die Sanenz sehr steif und kalt gegen mich, ich kann mir nur erklären, es wäre Furcht vor ihrem Geliebten. Ich lernte im Parterre Spina (?) kennen, einen lieben Mann, mit dem ich viel vom Theater wegen Sanenz und Fichtl sprach. Weidmann sagte mittags am Tische dem Moreau wegen Spielen aller Rollen, bald junger, bald alter, bald ernsthafter, bald niedrig komischer, derbe Wahrheiten. Um 11 h ins Bett.
Band 05 (V.), Seite 79r
21.07.1805
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