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Reise nach Brünn. Ein schöner, kühler Tag. Vor 3 h stund ich auf, nahm Theresens von der Kohl gemalenes Bild mit und schied unter Küssen. Bei Weidmann saßen wir erst um ½ 5 h auf. Lange strich ich auf der Straße herum, später kam Dupré, unser Reisegesellschafter. Es wurde auf der Straße Slivovitza getrunken und Franzl brachte uns gutes Brot. Außer Gaunersdorf im neuen Wirtshaus hielten wir stille, bediente uns und unseren Hansl mit Slivovitza, dann nach Wilfersdorf, wo wir bei der Rosen speisten. Es waren da viele Rekrutentransporte, die armen Burschen dauerten mich sehr. Nach Poysdorf hielten wir in Nikolsburg Nachtstation im Rössl. Dupré, Franzl und ich gingen in der Stadt herum, sahen das Portal der abgebrannten Kirche und gaben beim Forstmeister Pietsch (?) den Brief der Gulyás ab. Die Frau lag im Fieber, der Mann war bei seinen Bienen im Fasangarten rechts vor dem Tor. Ein Knabe führte uns da hin. Er nahm uns mit liberaler Freundlichkeit auf, führte uns den Fasangarten durch alle Alleen und Steige durch zum Mittelpunkt, wo eine herrliche große Linde steht, von welcher man in alle Alleen und Steige sieht. Nach 8 h, da wir vorher dem Forstmeister noch das Versprechen machen mussten, in der Retour bei ihm zu speisen, kamen wir in unser Wirtshaus, aßen da etwas, dann schlafen. Hatten viel Spaß und schliefen wenig.
Band 05 (V.), Seite 78v
19.07.1805
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