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1805
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Ein schöner Tag und wärmer wie gestern. Am Vormittag beim Grafen und Richart. Der Richart machte ich wegen ihrer Verschwendung und besonders wegen dem grauen Kleid bittere Vorwürfe; das Weib wird sich wohl nie bessern. Nach Mittag arbeitete ich. Therese erhielt Besuch von der Thaddä Weigl, welche den Abend blieb. Ich ging auf die Hauptmaut, dann in den Stadtgraben zum Amphitheater, um eine Probe der endlich angekommenen Ballspieler unter Cartieris (?) Direktion zu sehen. Um 7 h ging ich nach Hause, schrieb an Keglevich, dann ins Burgtheater „Hussiten“, leer. Ich suchte Compagnie, plauderte mit Csekonics von Eisenstadt und schlenderte aus Langeweile auf die Bastei. Therese holte ich nach 9 h ab, führte sie den Graben und Kohlmarkt auf und ab und bediente sie in dem übersetzten Nikolonischen (?), ehemals so großen und in der Welt bekannten, nun ganz eingegangenen Kaffeehaus mit Gefrorenem. Als wir solches ansahen, war nicht ein Gast im Kaffeehaus.
Band 05 (V.), Seite 72v
14.06.1805
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