Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2871]

2871
1805
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Fronleichnamstag. Ein schöner Tag. Um 6 h frühstückte die Goldmann bei uns, dann gingen wir mit Therese, im Ridikül eine Bouteille Tokajer zu Neumann ins Brünnlbad. Ich gratulierte ihm, dann wurde gleich nach Währing aufgebrochen. Schon waren die Gassen voll Menschen und viele beschäftigt, die Altäre zu bauen, wo die Evangelien gehalten werden. Wir durchstrichen die Gassen, bestellten beim Biersack unser Essen, hörten in der Kirche einen Teil des Amtes und beim Umgang das erste Evangelium. Nachher gingen wir nach Döbling, um auch da den Umgang zu sehen. Auf dem Wege besuchten wir den katholischen und den jüdischen Friedhof, in dem ersteren lasen wir alle Inschriften und verweilten uns lange. Therese war sehr müde und erschwerte uns die Reise. In Döbling gingen wir an Hönigsteins (?) Haus vorüber, über die Felder nach Weinhaus und Währing. Therese lamentierte über Hitze, Schwäche, Kopfweh, und dies stimmte mich um. Wir aßen beim Biersack gut und zahlten für uns, Goldmann, Neumann, Frau und 3 Kinder 14 fl. Nach Mittag spielten wir Kegel, sahen die Freiwilligen und Mus[ik ?] durch das Dorf herumziehen und blieben bis 7 h. Dann über und durch die Felder zur Hernalser Linie ins Brünnlbad. Hier ruhten wir eine halbe Stunde aus, dann nach Haus. Es war schon ½ 10 h vorüber, als wir nach Haus kamen. Es war ein sehr angenehmer Abend, nur kühl.
Band 05 (V.), Seite 72v
13.06.1805
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