Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2858]

2858
1805
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Windig. Früh zum Grafen, bei dem ich in dem Tauschgeschäft bis 3 h arbeitete, nachher mit Balassa zum Villar speisen. Um 5 h nach Haus, hörte, dass Therese allein speiste, fand da die Bulla, welche den Abend blieb. Ich arbeitete, ging zum Silberarbeiter Winkler, dann ins Kärntnertor-Theater „Horatier und Curiatier“, und ins Burgtheater „Bayard“, fand nirgends Compagnie und schlich so herum. Dem Crescentini blieb im 2. Akt ganz die Stimme aus, im 3. sang er besser. Abends war es sehr kalt. Als ich nach Haus kam, fand ich bei Therese die Polly. Ich legte mich gleich und wir deliberierten, was denn am Sonntag zu machen ist. Das Resultat war, mit Neumann Compagnie zu machen, und wenn es heiter ist zum Biersack nach Währing zu wallfahrten. Im Theater sprach man von den Unruhen in Prag und Krakau, wegen Hungersnot, und von Se. Majestät Reise nach Prag am 29. dieses. Morgen, Sonnabend, soll die „Uniform“ sein, und DeBach verboten werden zu reiten, weil der Markt zu Ende und Lottoziehung ist. Selbst am Montag verbot es ihm Jos[eph] Braun, in Abwesenheit des Bruders, zum Vorteil der Wohltätigkeitsanstalten ein Spektakel zu geben. Ich bin nun neugierig, ob sich Braun mit seinem Starrsinn durchsetzt.
Band 05 (V.), Seite 71r
31.05.1805
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