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Den ganzen Tag Regen, drei Regengüsse so heftig wie Wolkenbrüche. Besorgnis von allen Seiten wegen Überschwemmungen. Der Alserbach soll dem Austreten nahe sein. Beim Stadtgraben nahe dem Stubentor, wo Braun unter Bidos Direktion ein Ball-Amphitheater bauen und den ganzen Platz dämmen ließ, wozu die Spieler aus Italien verschrieben wurden, ist alles überschwemmt, und nun auch nebst der so kostbaren Zeit auch die Kosten verloren. Therese hatte Probe von „Crequi“ und befindet sich wieder etwas besser. Mittags war Neumann unser Gast. Nach Tische arbeitete ich, da kam Polly, brachte Tee, Milch, Butter und Kipfeln. Wir tranken Tee und aßen Brot. Dazu gesellte sich meine Mutter, Hitzinger, Eckhart und Nina. Letztere blieb den Abend bei Therese. Ich war bis 7 h zu Hause, dann wegen 3maliger Theaterabänderung im Burgtheater „Deutsche Treue“, dann zum 1. Mal „Diesmal meint er’s so“, Lustspiel in 3 Akten aus dem Französischen von Sonnleithner Das Stück gefiel, enthält aber nichts Neues. Es machte einen schrecklichen Guss und hielt wieder die Nacht an. Polly nahm ihr Déjeuner mit wirklich großer Freude an, lässt es aber wegen dem schlimmen Wetter erst morgen abholen.
Band 05 (V.), Seite 69v
18.05.1805
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