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1805
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Ein schöner Tag. Den Vormittag beim Grafen. Stessel und ich durchstrichen den Markt, sahen De Bachs Gesellschaft reiten und fuhren mit Kárner und Kühnel in den Prater zum Einsiedller speisen, aßen gut, tranken in der Galanten Allee beim Wagner Kaffee. Um 6 h fuhren Stessel und ich in die Stadt. Therese war mit Goldmann im Stadtgraben, um die Ballspieler zu sehen. Rösner und ich eilten nach, fanden sie aber nicht mehr. Abends ins Kärntnertor-Theater, zum ersten Mal „Horatier und Curiatier“ renoviert, Opera seria in 3 Akten, Musik von Cimarosa. Crescentini und Bianchi traten auf, Campi sang auch. Es war nicht voll. Bianchi wurde beim Auftreten sehr applaudiert, als er zu singen anfing und distonierte, wurde er in der nämlichen Minute vom Publikum ausgelacht. Die Oper dauerte bis um 11 h. Ich war im Orchester und harrte mit eisernem Mute bis zum Ende aus. Sie gefiel so wenig wie das erste Mal.
Band 05 (V.), Seite 68r
08.05.1805
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