Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2821]

2821
1805
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Des besten Vaters Namenstag. Veränderlich, mitunter auch Regen. Im Kärntnertor-Theater „Caliph von Bagdad“ und „Tiroler Jahrmarkt“. Vormittags zu Haus und zum Starhemberg. Mit Therese fuhr ich zu Brandmayer und Liederskron. Mittags allein. Bis 4 h arbeitete ich, schrieb dem Grafen, dass die Liederskron das 6.Prozent oder in einem halben Jahr das Kapital zurück will, dass sich die Cavriani bessere und dass der Starhemberg seine Loge zu den „Horatiern“ will. Nach Tisch mit Therese und Neumann Resi in den Prater. Im Prater beim 2. Kaffeehaus tranken wir Kaffee und nahmen Gefrorenes, Kárner kam nicht nach, weil es stark zu regnen, endlich zu gießen anfing. Neumann wartete unser, setzte sich ein und fuhr mit uns bis zum Wasser, trank mit uns Kaffee, dann fuhren wir im größten Regen in die Stadt. Resi und ich, weil wir vorn saßen, wurden sehr nass. Therese machte um 6 h Toilette. Nach 6 h kam Kárner, blieb bis 7 h und erzählte, dass heute von den Cavalieren wegen Übernahme der 3 Theater bei Jos[eph] Schwarzenberg die erste Zuammentretung war, dass dabei Fürst Jos[eph] und Carl Schwarzenberg, Lobkowitz, Trauttmannsdorff, Joh[ann] Liechtenstein, Jos[eph] Erdödy, Kanzler, Graf Koháry, Finanzpräsident, Graf Jos[eph] Carl Dietrichstein, Regierungspräsident, Johann Pálffy und Fürst Esterhàzy, nebst dem Kuppler des Ganzen, Joël waren. Wehe manchem braven Subjekte, wenn der --- eine Stimme bei der Regie hat. Graf Carl Zichy soll aufhören, Finanzpräsident zu sein. Mit Kárner ging ich vom Haus in Compagnie herum und ins Kärntnertor-Theater.
Band 05 (V.), Seite 66r
24.04.1805
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