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Sehr früh beim Grafen, der heute mit dem Louis nach Ács reiste. Nachher bei Richart. Therese hatte Probe vom „Caliphen“. Mittags allein mit Jean. Nach Tische war Therese beim Färber wegen ihrem türkischen Schal, ich arbeitete, es kamen Bulla und Goldmann. Therese sang im Burgtheater in „Uniform“, ich ging ins Kärntnertor-Theater „Dankbarer Sohn“, „Geschwister“ und neues Terzett, „Freundschaft schätzbarer als Liebe“. Antoinette Adamberger wird in „Geschwister“ ihren ersten theatralischen Versuch als Marianne machen. Ich fand mehrere Bekannte, hatte kleinen Platzstreit mit der Tapezier Ries (?), deren Tochter sich sehr ungezogen betrug, und unterhielt mich in Compagnie gut. Adamberger spielte als Anfängerin und Schülerin Rooses zu aller Zufriedenheit. Ihr Organ ist angenehm und ihr Spiel beinahe zu überladen, auch hatte sie Handschuhe im Hause, in der Küche an. Sie wurde allgemein vorgerufen und sprach: „Dem Andenken, das Sie heute feiern, verdanke ich diese Aufnahme, Nachsicht und Güte.“ Nach dem Theater gleich ins Bett, der Abend war kalt.
Band 05 (V.), Seite 65v
20.04.1805
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