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Aufgebotsfeier. Vormittags trübe, nach Mittag sanfter, nützlicher Regen. Früh ging ich mit Kárner und Baumann herum, um die Corps der Bürger aufmarschieren zu sehen, dann zum Grafen, wo ich bis 12 h blieb. Um 12 h holte ich Therese ab, die ich zum Jos[eph] Weigl wegen Laxenburg führte und die bei ihrer Mutter speiste. Ich schlich herum, es ward schwül. Ich fing zu schwitzen an, traf Compagnie und speiste beim Hirschen. Nach Mittag war ich beim Taroni, später bis ½ 8 h zu Haus. Dann ins Kärntnertor-Theater, Therese sang in „Uniform“. Ich war meistens auf dem Theater, es war voll. Ich hörte Nachrichten von Brünn durch Schikh, erhielt die Theaterankündigung und den Komödienzettel vom „Gustav“, übersetzt von Castelli, Schauspiel in 5 Akten. Es gefiel wenig. Die Szenen des Geliebten Fichtl (?) missfielen ganz. Man befürchtet, dass es wie unter Rothe ein Familientheater wird. Alles fürchtet für Mayer, wenn er für Frau und Tochter so eingenommen bleibt. Zahnt (?), und der in Brünn so gehasste Moreau gefielen. Die Schlusskantate, in der die Sänger nicht gefielen, war ein Dank für den erhaltenen Beifall, anstatt Arnschluss (?) und wurde nicht gut aufgenommen. Nach der Oper gleich in die Redoute zum Besten der Wohltätigkeit. Es waren über 2000 Menschen und eine gewählte Gesellschaft. Um ½ 12 h wurde auf Veranstaltung der Kaiserin, meistens von Hofleuten, worunter auch Nitschner war, eine Ritterhochzeit samt Schild- und Kontratanz von 24 Rittern und Damen und 12 Reitknechten aufgeführt, der recht artig war. Koch und ich waren an den Schranken und sahen es recht gut. Nachher wurde herumgeschlichen, fand zwar Compagnie, doch wenig Bekannte. Um ½ 3 h nach Haus.
Band 05 (V.), Seite 65r
17.04.1805
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