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Kalt, Schnee, heftiger Wind. Im Burgtheater „Maria von Montalban". Am Abend großer Spaß wegen der großen Transparenten-Illumination und den Angebinden. Vor Mittag zum Grafen, dann marschierte ich herum und ging zum Brandl speisen. Therese war am Vormittag zu Haus, ging zu ihrer Mutter speisen und spielte nach Mittag, zog sich auch da an und fuhr von ihr gleich ins Theater. Bei Brandl speiste nur die Gruber. Nach 3 h ging ich nach Haus, rangierte zu Transparenten, Schirm etc. Neumann war da, mit diesem plauderte ich bis ½ 6 h, dann ins Burgtheater. Es war voll, bei der Kasse wurde viel von Theresens kunstvollem Gesang gesprochen, besonders von Löcker (?), Goldhann, Huber etc. Sie sang auch heute wieder vortrefflich. Ich plazierte mich rückwärts auf die Kassen und begab mich nach dem 3. Akt nach Haus. Im Schlafzimmer, vor die Betten stellte ich auf den Tisch den Schirm, eine Landschaft im Mondschein transparent mit einem Monument der Kunst, welches mit Rosen, Theresens Namen, dem 1. April 1805 und einer Leier geziert ist. Links stellte ich die große Torte vom Koch, rechts legte ich die Angebinde, das Kleid von Sisaca, das braune Umhängtuch, 71/3 Ellen breite Petinet-Spitze, eine Haube von Seide gemacht und ein seidenes, schönes Ridikül. Dann bereitete ich 2 Tischschen, worauf eine Zunge und eine Torte waren. Ich führte Therese über die Stiege herauf ins Schlafzimmer. Es kamen Agnes, Pauline, Goldmann, Gerlitz, Czermak und später Nina und der fade Minetti, der sich aber gleich empfahl. Therese überraschte alles sehr angenehm. Ich führte sie auf den schwarzen Sessel, der auch ein Angebinde ist, und ließ sie alles ansehen, dann wurde etwas soupiert und später punschiert. Wir waren recht froh, recht herzlich zusammen, ich fühlte mich so vergnügt, so froh. Um 12 h trennte sich die Gesellschaft, Agnes und Czermak schliefen bei uns. Sehr angenehm endete sich der letzte März, der Vorabend von Theresens feierlichem Geburtsfeste.
Band 05 (V.), Seite 63r
31.03.1805
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