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Fatales Wetter, wie gestern. Alle Viertelstunden schneite es. Gewöhnlicher Vormittag. Therese war zu Haus, studierte mit Salieri und rangierte ihren Anzug. Mittags allein, nach Tisch kam Moreau, sich zu beurlauben, er reist Dienstag ab. Später kam die Kimmlin (?) mit ihrem Buben, dann die Hahnl mit der Turnau, welche blieben, solange Therese Toilette machte. Turnau blieb auch nachzusehen, denn das Kleid brachte man erst um 4 h. Ich arbeitete, ging ins Kärntnertor-Theater, zum 1. Mal „Maria von Montalban“, Oper in 4 Akten, mit Mad. Campi, welche engagiert ist. Therese sang im 2. Arie (?) mit seltener Kunst und bezaubernder Annehmlichkeit. Sie wurde 4 Mal applaudiert und entriss dem Publikum den allgemeinsten Beifall. Sie entzückte mich ganz und schaffte mir einen glücklichen Abend. Im Parterre sprach ich Klimbke, Michel, Levi, Zimmermann, Richart, die alle begeistert von Theresens Gesang waren. Mit herzlichen Küssen empfing ich Therese und dankte ihr für das Vergnügen, das sie mir machte.
Band 05 (V.), Seite 63r
30.03.1805
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