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Sehr kalt, es gibt Eis und ist windig. Therese hatte die 1. Probe zu „Maria von Montalban“ mit Campi und Demmer. Weigl sagte Therese in der Probe, dass ihre Klientin Josepha Bischof in den Chor aufgenommen sei. Ich ging ins Haus zur Gräfin, sprach mit Keglevich, zu Richart, dann nach Hause. Mittags allein. Nach Tisch studierte Therese. Ich arbeitete, sie ging zu ihrer Mutter, wo die Weiglischen speisten und blieb den Abend. Ich besuchte Kárner, mit ihm bei Brandmayer, ging ins gräfliche Haus und abends in Theater an der Wien, zum 1. Mal als neue Oper „Die Familie auf Isle de France“, ehedem „Paul und Virginie“, aus dem Französischen übersetzt von Castelli, Musik von Kreutzer in Paris. Ich fand Compagnie, Hensler, Müller, Svetics (?), der mir sagte, dass der Landtag im September bestimmt sei. Die Oper missfiel ganz, und ebenso sehr Caché als Paul, der immer weinte. Die Müller wurde aus Galanterie vorgerufen. Langweiligeres und gehaltloseres gibt es nicht. Mit Kárner plauderte ich von der Sensation (?) des armen Kriegspräsidenten Latour, der Regierung des Ehz. Johann und den üblen Folgen.
Band 05 (V.), Seite 62r
23.03.1805
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