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1805
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Wie gestern, windig. Sehr früh zum Grafen. Therese schrieb an Kárner, um nach Tisch nach Schönbrunn zu fahren, lud ihn zum Speisen und avisierte auch den Neumannischen, welche Gesellschaft mitmachen. Richart bat ich wegen Baul (?) für Therese. Koch Schmied (?) gab mir 2 wie Pfirschen gemachte Pomeranzen, die wir der Benkó schickten. Um 1 h speisten wir, um 3 h fuhren wir nach Schönbrunn, die Kängurus zu sehen. Kárner kutschierte selbst, es ging rasch vom Fleck. Nach Tisch kam Turnau, den wir mit Kalbsschlögel und Lünnel (?) bedienten. Bei den Kängurus kamen wir mit Neumann und Familie zusammen und trennten uns auch nicht mehr. Diese Beuteltiere, deren Vaterland Neuholland ist, erregten aller Bewunderung. Dem Weibchen sieht das Junge aus dem Bauch heraus, zeigt sich mit dem Kopf und vorderen Füßen, frisst auch Gras und schlieft dann wieder zurück. Wir sahen alle übrigen Tiere an und unterhielten uns recht gut. Im Hietzinger Kaffeehaus tranken wir Schokolade und Kaffee und fuhren um 6 h in die Stadt. Bei uns waren die Bulla, Rösner, Bruder, die Neumannischen stiegen auch ab. Kárner und ich sküsierten uns, ich ging noch in Compagnie herum, dann in beide Theater. Im Kärntnertor-Theater „Segreto“ und „Sabinerinnen“, im Burgtheater „Eduard in Schottland“ und „Komödie aus dem Stegreif“. Im Kärntnertor-Theater plauderte ich mit Rösner, Grünberg, im Burgtheater mit Rohrweck, Pfaller etc. Um ½ 9 h ging ich nach Haus und arbeitete bis 10 h, dann ins Bett.
Band 05 (V.), Seite 61v
20.03.1805
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