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Heiter. Pauline kam sehr früh und frühstückte mit uns. Ich arbeitete, ging zum Scheiger, Grafen etc. Therese versetzte sich in Putz, schickte der Richart ein Billett und sie entgegen. Die Haan und Prunmayer (?) soupierten heimlich bei ihrem Mann, wo alles erleuchtet und prächtig serviert war, indessen die Richart bei der Wuschikin war und von allem nichts wusste. Als sie nach Haus kam, wurde sie besonders von der Haan mit Grobheiten bedient, über sie und Wuschik geschimpft, kurz, es gab einen Sturm. Welche Menschen ! Ich war um 12 h zu Haus. Kárner, den ich zum Diner lud, kam, gratulierte und schickte seine Equipage. Ich war hoch erfreut, mit Therese spazieren fahren zu können. Wir fuhren zum Stegmayer, Brandl, Direktor Mayer und Oeppinger. Der Pepi kaufte ich einen Fächer. Von da ging’s in den Prater. Um ½ 3 h kamen wir zurück. Pauline blieb indessen da, sie, Kárner, Mayer und Pepi waren unsere Gäste. Ich ging in Kárners Compagnie ins Leopoldstädter Theater, zum 1. Mal „Die Freier mit hölzernen Beinen“, Farce in 1 Akt und „Schlittage auf dem Schubkarren“, der „Dorfbarbier“ als Ballett. Beide Stücke streiten des Schlechten, Langweiligen wegen um den Vorzug; der „Dorfbarbier“ hätte sich so gut, so unterhaltend bearbeiten lassen. Therese sang im Burgtheater in den „Wandernden Komödianten“, und ließ den Finettl debütieren; dann Pas de deux von De Caro. Ich hatte eine Menge Josephs-Gratulanten, nur von Woller kam außer der Lisette niemand. Auch erhielt ich von niemand ein Angebinde.
Band 05 (V.), Seite 61v
19.03.1805
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