Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2773]

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1805
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Schlechtes Wetter. Es schneit beinahe alle Stunden. Therese hatte um 9 h Generalprobe vom „Caliphen“ und abends Produktion. Ich zum Grafen, wo ich bis 1 h nicht vom Flecke kam, dann zum Graveur Ascha und nach Hause. Mittags allein, nach Tisch arbeitete ich. Es kamen Csermak und Ernst, mit denen ich in Institutsangelegenheiten sprach. Therese sang mit Salieri, der erzählte, dass die Natorp Marianne verloren sei und wirklich die Lungensucht habe, dass Louis Liechtenstein gestern versehen worden sei und man täglich seinen Tod erwartete. Therese rangierte ihren Anzug, der recht niedlich ist, die Lavotta kam. Abends ins Kärntnertor-Theater „Puls“, zum Schlusse „Caliph von Bagdad“, Oper in 1 Akt nach Justi, Musik von Boieldieu. Neumann als Caliph, Laucher und Eigensatz als Fatma und Aischa, Therese als Heibethullah. Die Oper gefiel und der Laucher bei ihrer Romanze machten die jungen Leute viel Spaß. Therese spielte mit vieler Wahrheit und Kunst. Ich fand zur Compagnie Weidmann, Schöpfer (?) etc.
Band 05 (V.), Seite 60r
07.03.1805
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