Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [277]

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Früh um ½ 4 h wurde ich durch ein heftiges Läuten aufgeweckt. Ich sperrte auf und wurde außerordentlich überrascht, als ich v. Kárner sah. Ich freute mich herzlich und musste mit ihm in den Augarten gehen. Der Morgen war kalt; als wir zum Tor kamen, war selbes noch geschlossen. Wir kehrten um, spazierten in die Brigittenau und waren um 5 h beim Augarten. Wir unterhielten uns von mehrerlei, schwatzten von unserer fatalen Lage, unseren Liebschaften, später frühstückten wir. Um 8 h zu Herrn v. Toth, später ich allein zu Toschen (?), dann nach Hause, wo ich von 9 bis 1 h arbeitete Ich speiste beim Brandl, arbeitete noch bis 5 h, besuchte Therese und brachte ihr einen ganz artigen Fächer, der sie ungemein freute. Ich blieb bei Therese bis sie ins Theater fuhr, dann ging ich bei dem Johannsteigel auf die Bastei gegen das Stubentor, Nina entgegen. Wir trafen da richtig zusammen; ich begleitete sie ins Kärntnertor-Theater und trollte mich um 7 h nach Hause, wo ich noch bis 9 h arbeitete. Schlaf und Müdigkeit siegten und ich wiegte mich in Morpheus’ Arme.
Band 01 (I.), Seite 36v
11.05.1798
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