Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2748]

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1805
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Regen, dann Nebel, am Nachmittag heiter, aber außerordentlicher Morast. Am Vormittag beim Grafen, dann ging ich herum und zu Brandl speisen. Nach Mittag arbeitete ich. Therese führte vor Mittag die Umlauf zu Mayer. Auch er war zu Haus, sie wurde sehr galant empfangen und der Umlauf ihr Engagement berichtigt. Therese speiste allein, nach Tisch kam die Jeanette, die der Therese die Haare schnitt. Später saß mir Schreibers über dem Hals, dann kam der Gardist Csekonics. Abends ging ich mit Csekonics ins Burgtheater „Dorfbarbier“, im Ballett „Verlegenheit durch Zufälle“ blieb ich nicht, sondern schlich zu Haus, um 9 h beim Ankleiden. Um 9½ h fuhren wir also ins Weissenthurnsche Piquenique. Sie spielte in den „Pilgern“, war also noch beim Toilette. Die Schwestern empfingen mich und führten mich in dem schönen Quartier herum. Die Gesellschaft war noch ganz klein, mehrte sich aber bald und mögen bei 160 Personen gewesen sein. Sie war gewählt und elegant, so wie alles hinlänglich und geschmackvoll war. Ich traf viele Bekannte, Brockmann, Dauer, Weinmüller, Frau, Grünberg, Ziegler, beide Goldmann, Lefèvre, Heurteur mit Schwester, Korntheuer, Rottruff, Gabrieli, Stutz (?), Kollmann, Koberwein und Frau, Lang. Um ½ 12 h wurde soupiert, die Damen saßen in 2 Zimmern, der Chapeaux standen, es war alles niedlich rangiert. Ich lehnte mich zur Lefèvre, teilte mit ihr, konversierte, Therese auch, mit Grünberg, Korntheuer, Heurteur, Rottruff und blieben bis 4 h. Ich habe mich sehr gut unterhalten, doch konnte ich zu Haus nicht mehr schlafen.
Band 05 (V.), Seite 56v
10.02.1805
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