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Morastig. Georg Rosenitsch‘ und Katharina Ramsdorfers (?) Vermählung. Gewöhnlicher Vormittag. Bei Kárner fand ich Rosenitsch, gemeinsam gingen wir in den Fischhof speisen. Bei Hitzinger rufte mich mein Bruder, dass er im Kärntnertor-Theater im „Dorfbarbier“ den Wallaschek und Neumann abhole. Therese hatte Probe von der „Uniform“ und zu Gästen Mayer, Frau und Lisi. Nach Tische schrieb ich zu Haus die Ehekontrakte und trug sie zu Kárner, wo sie unterschrieben wurden. Die Brandlischen mit Gruber, dann Therese ließ ich durch Hoffmann im Wagen abholen. Um 7 h fuhren wir in den Gardehof und Pater Ignaz traute das Paar. Therese, ich, Bräutigam und Braut fuhren zusammen. Der Pater wollte sich schon schlafen legen und versicherte, er habe in seinem Leben nicht so spät kopuliert. Wir fuhren in die Stadt zum Mounier, da war durch Mons. Jean schon alles gedeckt für 16 Personen. Nach mir kam mein Bruder mit Jeanette, Wallaschek und Neumann, und um ½ 10 h erst Moreau, welcher im „Gutherzigen Sonderling“ den Verwalterssohn zu erstem Mal zu spielen [hatte]. Es war ein sehr niedliches, geschmackvolles Souper. Viele Gesundheiten wurden in Champagner ausgebracht, Wallaschek stimmte Gesellschaftslieder an, die wir alle mitsangen, Moreau predigte mittels seiner Franziskaner, Kapuziner und Weiß-Spanier. Wir waren froh und herzlich, tranken viel, bis uns die Köpfe schwindelten und so wurde es ½ 2 h bis wir aufbrachen. Am ersten brachten wir die Jeanette, dann Brandl, Neumann, welcher nicht stehen konnte und den mein Bruder hinauf in sein Quartier führen musste, und am Schluss Wallaschek nach Haus, der in der Krugerstraße wohnt, und so wurde es ½ 3 h.
Band 05 (V.), Seite 55r
28.01.1805
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